Einfühlsam durch schwere Zeiten: Wegweiser für den sensiblen Umgang mit Trauernden

Der Umgang mit Trauer ist ein sensibles Thema, oft verbunden mit Unsicherheit und Unbehagen. 

Im November häufen sich die Gedenktage für unsere lieben Verstorbenen. Das habe ich zum Anlass genommen, den taktvollen und dabei unverkrampften Umgang mit Trauer – ob man selbst trauert oder einer trauernde Person Trost spenden möchte – zu beleuchten. 

Und wer könnte besser zu diesem Thema Auskunft geben, als eine Expertin auf diesem Gebiet? Ich freue mich riesig, dass ich die Trauerbegleiterin und Psychologin Monika Müller Hermann für dieses tiefgehende Interview zu  diesem wichtigen Teil des Lebens gewinnen konnte. In diesem Interview nehmen wir jeden einzelnen Aspekt unter die Lupe, um einen fundierten Einblick in die Welt der Trauerbewältigung zu geben.

Das Interview ist in zwei Teil gegliedert

Hier im ersten Teil besprechen wir allgemein die formalen Abläufe bei einem Trauerfall im Umfeld.

Im zweiten Teil, den Sie morgen hier finden, geht es um Trauer am Arbeitsplatz.

Sie bekommen hier eine Zusammenfassung, die Aufnahme des Interviews als Video sowie als Podcast.

Einfühlsam kondolieren: Die Kunst, Mitgefühl in Worte zu fassen

Der richtige Zeitpunkt für Kondolenzbekundungen

Monika Müller Hermann hebt die Bedeutung zeitnaher Kondolenz hervor, indem sie betont, dass der ideale Zeitpunkt für Beileidsbekundungen zwischen 2 und 3 Tagen nach Erhalt der Todesnachricht liegt. Diese Betonung verdeutlicht die Wichtigkeit von sofortiger Unterstützung und Mitgefühl in schweren Zeiten.

Sollten Sie die Nachricht verspätet erhalten, weil Sie zum Beispiel verreist waren, holen Sie das Kondolieren nach und erklären Sie, warum Sie so spät dran sind.

Vielfältige Wege, Mitgefühl auszudrücken

Die erfahrene Trauerbegleiterin betont, dass es keine festen Regeln für die Art der Kondolenz gebe. Ob persönlich, telefonisch, durch eine Karte oder sogar digital über WhatsApp oder sogar über Social Media – die Wahl hängt vom individuellen Verhältnis zur trauernden Person und vom Alter ab. Hier zeigt sich die Anpassungsfähigkeit der Kondolenzkultur an moderne Kommunikationstechnologien deutlich.

Die Bedeutung der richtigen Worte

Traditionelle Formeln als Ausdruck von Mitgefühl

Traditionelle Beileidsformeln, sind bewährte Ausdrucksformen aufrichtiger Anteilnahme in außergewöhnlichen Situationen. Diese Worte dienen als verbaler Anker für die Trauernden.
Passende Formulierungen:

„In Gedanken bin ich bei dir und sende dir viel Kraft, um diese schwere Zeit zu überstehen.“
„Mein aufrichtiges/herzliches Beileid.“

Warnung vor abgedroschenen Phrasen und „Wegtrösten“

Monika Müller-Hermann warnt vor tröstenden Phrasen, wie „ich bin immer für Dich da“. Außerdem wirken Sätze wie „Kopf hoch“ oder „Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels“ oder „Du bist noch jung und findest wieder einen Partner“ taktlos. Sie werden als abgedroschen empfunden und können den Trauernden verletzen. Sie ermutigt dazu, sich auf individuelle und aufrichtige Worte zu konzentrieren.

Taktvolles Verhalten bei der Beerdigung

Die Vorgaben der Hinterbliebenen respektieren

Respektieren Sie unbedingt die in Traueranzeigen geäußerten Wünsche der Hinterbliebenen. Nehmen Sie Abstand von Beileidsbekundungen am Grab, was in der Regel unerwünscht ist. Respektieren Sie die stille Trauer.  Nonverbale Gesten, wie ein Nicken oder die Hand aufs Herz zu legen sind respektvolle Alternativen zu persönlichen Beileidsbekundungen am Grab.

Der richtige Zeitpunkt für eine professionelle Trauerbegleitung

Selbsterkenntnis als Schlüssel zur Trauerhilfe

Die Trauerbegleiterin verdeutlicht, dass der beste Zeitpunkt für professionelle Hilfe von der individuellen Wahrnehmung abhängt. Menschen sollten selbst erkennen, wenn sie diese Hilfe benötigen. Monika Müller Hermann hebt die Schwierigkeiten hervor, wenn andere Personen diese Entscheidung delegieren, ohne dass der Bedarf wirklich erkannt wurde.

Schlussgedanken:

Besser unbeholfen Kondolieren als gar nicht

Die Vielschichtigkeit von Monika Müller Hermanns Ratschlägen zeigt, dass der Umgang mit Trauer eine individuelle und sensible Angelegenheit ist. Durch Empathie, Respekt und das richtige Maß an Mitgefühl können wir dazu beitragen, dass Menschen in schweren Zeiten die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Anteilnahme auszudrücken ist nicht nur eine soziale Geste, sondern ein tiefer Ausdruck der Wertschätzung.

Sollten Sie mal in die Situation geraten, wo Sie oder eine Ihnen nahe stehende Person den Weg zur Trauerbegleitung suchen, wenden Sie sich vertrauensvoll an Monika Müller-Hermann. Sie hilft Ihnen mit viel Gefühl in Ihren schweren Stunden. 

PODCAST

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